Knapp 50.000 Jecken trotzen dem Regen
Schlechtes Wetter, super Stimmung: Karnevalisten, Polizei und Rettungskräfte ziehen eine gleichermaßen positive Bilanz zum Rosenmontagszug. Großes Lob für die friedlich feiernden Besucher.
Erst regnete es Bindfäden, später zum Glück nur noch Kamelle: Das triste Wetter hatte gestern spürbare Auswirkungen auf den Besucherandrang beim Duisburger Rosenmontagszug. Knapp 50.000 Feierfreudige trotzten laut Polizei dem Regen, also deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Karnevalisten und Ordnungshüter waren von dem Freiluftspektakel rund um die Innenstadt dennoch gleichermaßen begeistert: So friedlich und diszipliniert ging es nie zuvor am Rande der 3,5 Kilometer langen Strecke zu. "Es gab keinen
Ärger, es wurde nur gefeiert - großer Dank und großes Lob an alle Besucher", jubelte Zugleiter Themas Erlacher nachher.
Der Wettergott meinte es zunächst gar nicht gut mit den Duisburger Narren. Fast pünktlich zum Zugbeginn um 13.11 Uhr setzte der große Regen ein. Das sorgte auf manchem Teilstück für klaffende Lücken am Wegesrand. Doch es gab genügend Narren der Marke "extrem wasserfest", die sich ihre Partylaune nicht verwässern ließen. "Der Opernplatz war wieder ein Knüller", brachte es Erlacher auf den Punkt. Zwischen Stadttheater und City-Palais herrschte der größte Andrang. Hier erreichten die Dezibelwerte Tagesrekord-Werte, als gegen 14.50 Uhr Prinz Gutti I. hoch auf dem Prunkwagen auftauchte und mit vollsten Händen die Kamelle unter die Leute brachte. „Wir sind gänzlich zufrieden. Es hat keinerlei Ausschreitungen gegeben und war erfreulich ruhig“, sagte Polizeihauptkommissar Michael Lehnert, Mitarbeiter der Führungsgruppe.
Eine einzige Anzeige wegen Beleidigung habe es gegeben - für eine Großveranstaltung wie diese eine mehr als erstaunliche Bilanz. Rund 170 Polizeibeamte sorgten für Ordnung. Sie konfiszierten 13 Liter Schnaps, den Jugendliche bei sich hatten. „Auch das war früher viel, viel mehr“, so Polizist Lehnert
72 Mitarbeiter des Roten Kreuzes verbrachten einen stress- und sorgenfreien Nachmittag. "Es gab an unseren fünf Unfallhilfestellen nur 25 Hilfeleistungen, ein paar Pflaster und etwas Trost. Drei Menschen mussten ins Krankenhaus", berichtete Willi Steigenhöfer (53), Einsatzleiter des DRK. Diesen Posten hat er seit 14 Jahren am Rosenmontag inne, hat von daher reichlich Vergleichswerte. „So ruhig war es noch nie“, sagte Steinhöfer, der den Rettungseinsatz von der Schaltzentrale in Friemersheirn aus koordinierte.
erschienen in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung am 04.03.2014; Übertragungsfehler vorbehalten